Logo der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

Röspel will freiwillige Dienste stärken

01.03.2004

Wenn nicht einmal mehr die Hälfte aller jungen Männer einberufen werde, dann sei von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr, meint der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel. Da sich auch die Aufgaben der Bundeswehr in den letzten Jahren grundlegend verändert hätte, habe sich der „allgemeine Charakter“ der Wehrpflicht grundlegend verändert: „Ein massiver Eingriff in die Lebensplanung junger Menschen durch einen Zwangsdienst lässt sich nicht mehr rechtfertigen“, meint René Röspel. Es sei absehbar, dass die Wehrpflicht abgeschafft werde und damit auch der Zivildienst.

Aus dem Zivildienst hätten sich jedoch gesellschaftliche Werte entwickelt, die es zu erhalten gelte, fordert Röspel. Ein neuer Zwangsdienst sei dafür allerdings die falsche Lösung. Vielmehr setzte er auf einen Ausbau von freiwilligen Diensten in sozialen und kulturellen Einrichtungen und im Umweltschutz, an denen sich schon heute 15 000 junge Menschen beteiligen. Allerdings müssten das „freiwillige soziale Jahr“ oder das „freiwillige ökologische Jahr“ attraktiver gestaltet werden.

Befürchtungen, soziale Einrichtungen würden durch den Wegfall der „Zivis“ zusammen brechen, teilt der Abgeordnete nicht: „Der Zivildienst darf nur zusätzliche Tätigkeiten umfassen, also keine Fachkräfte zum Beispiel in der Pflege ersetzen.“ Die großen Sozialverbände seien ohnehin dabei, ihre Personalstruktur an die zu erwartende Abschaffung der Wehrpflicht anzupassen.

Röspel erinnert daran, dass die SPD auf ihrem Parteitag in Bochum beschlossen hatte, über die Zukunft der Wehrpflicht eine Parteikonferenz einzuberufen. Das soll noch in diesem Sommer geschehen.

Die Schwerpunkte meiner Arbeit: