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SPD-Röspel stimmt CDU-Röspel zu: „Praxisgebühr für Sozialhilfeempfänger ist ein Skandal“ Caritas-Direktor kritisiert CDU-Gesundheitspolitik

01.04.2004

Sie gehören zwar unterschiedlichen Parteien an, aber in einer Frage sind sich die beiden Vettern einig: „Wenn mein Cousin Wolfgang Röspel die Praxisgebühr und die Zuzahlungen für Sozialhilfeempfänger als Skandal bezeichnet, kann ich ihm nur uneingeschränkt zustimmen“, macht der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel deutlich. CDU-Ratsherr und Caritasdirektor Wolfgang Röspel wollte seine Kritik bei einem „Parlamentarischen Abend“ am 1. April in Berlin vortragen. Dazu René Röspel: „Ich finde es sehr mutig, wie Wolfgang so offen die Politik seiner eigenen CDU kritisiert und als Skandal bezeichnet.“ Denn Praxisgebühr und Zuzahlungen in dieser Höhe seien „ein Kind der CDU/CSU“.

Bei den Verhandlungen zur Gesundheitsreform habe die SPD sogar „weitaus Schlimmeres“ verhindert. „Die CDU wollte ursprünglich von jedem Patienten zehn Prozent aller Arzneikosten ohne Beschränkung kassieren,“ erinnert der Abgeordnete: „Das wäre eine Katastrophe vor allem für chronisch Kranke und finanziell Schwache geworden.“ Die SPD habe wenigstens die Zuzahlung auf zehn Euro begrenzen können und für eine Chroniker-Regelung gesorgt.

Während Gesundheitsministerin Ulla Schmidt von Sozialhilfeempfängern nur eine „symbolische Praxisgebühr“ von einem Euro kassieren wollte, hätte die CDU/CSU auf der vollen Zahlung auch von zum Beispiel Heimbewohnern und Taschengeldempfängern bestanden. Der Caritas-Direktor kritisiert damit die CDU-Gesundheitspolitik und schlägt sich auf die Seite der SPD.

Erstaunt zeigt sich René Röspel allerdings über den Zeitpunkt der Kritik seines Vetters: „Wenn Wolfgang Röspel sich als Anwalt der sozial Schwachen vor einem halben Jahr in seiner eigenen Partei, der CDU, so lautstark wie heute zu Wort gemeldet hätte, wären uns vielleicht viele Grausamkeiten erspart geblieben.“

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