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Meine Erklärung zum Artikel "Corona-Helden ohne Prämien" (WP v. 25.11.2020)

27.11.2020

Die Pflegekräfte in den Hagener Krankenhäusern empfinden es nachvollziehbar als ungerecht, wenn die so genannte Corona-Prämie nicht in der Krankenpflege ankommt. Hier rächt sich, dass Bundesgesundheitsminister Spahn bei der ersten Pflege-Bonus-Regelung, die im Mai beschlossen wurde, mit seinen ersten Äußerungen die Hoffnung erweckt, alle Pflegenden würden die Corona-Prämien erhalten. Durch die Beschränkung auf die Altenpflege konnte der Eindruck entstehen, dass Beschäftigte in der Langzeitpflege gegen die in der Kranken- und Behindertenpflege ausgespielt werden.

Mit dem Ende September durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) neu eingeführten § 26a des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) wird dieser Fehler zwar zum Teil korrigiert, weil jetzt auch Bonus-Zahlungen in den Krankenhäusern ankommen: Bis zu 1.000 Euro pro Person sollen als Sonderprämie ausgeschüttet werden, insgesamt stehen dafür 100 Mio. Euro aus Beitragsmitteln der Versicherten zur Verfügung. Die Enttäuschung und den Ärger darüber, dass nur Krankenhäuser, die bestimmte hohe Fallzahlen von Covid-19-Patienten zu versorgen hatten, an ihre Pflegekräfte eine Bonuszahlung ausreichen können, kann ich allerdings verstehen.

Alle, die in pflegerischen Berufen arbeiten, haben nicht nur in dieser schwierigen Zeit Anerkennung für ihre schwere und verantwortungsvolle Arbeit verdient. Gerade die Beschäftigten in den Krankenhäusern, die durch Covid-19 besonders belastet waren oder sind, sollten von ihren Arbeitgeber eine monetäre Anerkennung erhalten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nach wie vor die Durchschnittslöhne in der Altenpflege deutlich unter denen im Krankenhaus liegen - der "erste" Coronabonus hat dazu beigetragen, dieses Gefälle wenigstens ein wenig auszugleichen.

 

 

 

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